Die Genfer Justizleitung hat bereits 2020 ihr Projekt zur Digitalisierung der Justiz bzw. zur Umsetzung von Justitia 4.0 gestartet. So sind die Genfer Justizbehörden unter den ersten, die sich im Rahmen des Projekts Justitia 4.0 für die Pilotierung der Plattform justitia.swiss gemeldet haben. Das EJPD hat ihr Gesuch für den Pilotbetrieb bewilligt.
Ab voraussichtlich Oktober 2024 wird das Zivilgericht mit drei Kammern am Piloten teilnehmen. Im Rahmen von Gerichtsverfahren werden Zweierteams, bestehend aus einer Richterin oder einem Richter und einer Gerichtsschreiberin oder einem Gerichtsschreiber, die Dokumente/Dateien über die Plattform justitia.swiss an die am ausgewählten Verfahren beteiligten Anwältin oder Anwalt versenden. Es liegt im Ermessen der Verfahrensleitung, die Verfahren für den Piloten auszuwählen. Anschliessend wird die Anwältin oder der Anwalt darüber informiert und muss sein/ihr Einverständnis geben.
Das Zivilgericht hat sich zum Ziel gesetzt, die Plattform justitia.swiss für mindestens drei Verfahren pro Monat und pro Kammer zu nutzen. Eine erste Zwischenbilanz mit den drei Kammern und dem kantonalen Projektteam eDossier judiciaire ist nach drei Monaten geplant. Danach wird entschieden, ob und in welcher Form und Dauer die Pilotierung weitergeführt wird.
Patrick Becker, Generalsekretär der Justizleitung Genf äussert sich im Interview über die Anfänge des Projekts, die Gründen an der Teilnahme am Piloten und seine Rolle und Aufgaben im Digitalisierungsvorhaben.
Olivier Decroux, Projektleiter, geht im Gespräch auf das konkrete Vorgehen bei der Vorbereitung des Piloten ein.