In acht verschiedenen Fachgruppen werden Themen wie die künftige Justizplattform, die Justizakten-Applikation, Kommunikation oder der Gesetzgebungsprozess diskutiert.
Die ersten Rückmeldungen, die wir von den Arbeiten erhalten, die in den Fachgruppen unternommen wurden, loben den Enthusiasmus, das Engagement und die Kompetenz der Experten. Dies ist erfreulich, und dieser anfängliche Elan verdient einen Beitrag, der den Bemühungen gewidmet ist, die die wichtigsten am Projekt Justitia 4.0 beteiligten Experten unternommen haben – grösstenteils neben ihrer täglichen Arbeit: Die Akteure der Justiz.
Diese Akteure sind die Nutzer der Systeme und Anwendungen von morgen, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden – Anwälte, Staatsanwälte, Justizangestellte, Sekretäre oder Verwaltende innerhalb der Gerichtsbehörden. Diese Personen sind mit dem Ablauf der Verfahren vertraut, die in Zukunft auf elektronischem Wege abgewickelt werden. Insgesamt 150 Personen aus der ganzen Schweiz und den unterschiedlichsten Justizbehörden, verteilt auf acht Fachgruppen. Diese Gruppen sind hauptsächlich mit der Aufgabe betraut, die Umrisse der Plattform Justitia.Swiss und jener Anwendung festzulegen, welche ein effizientes, angenehmes Arbeiten mit einer komplett elektronischen Akte ermöglichen wird.
In diesem Beitrag finden Sie Informationen über die Themen, mit denen sich die Fachgruppen befassen, über die Art und Weise, wie die Gruppen arbeiten, und darüber, wie die Ergebnisse im Rahmen des Projekts berücksichtigt werden.
Die von den Fachgruppen behandelten Themen entsprechen den Basiselementen des Projekts Justitia 4.0. Es sind dies:
Die Fachgruppen sind nach Thema wie folgt organisiert:
Die meisten Fachgruppen haben sich im Laufe des ersten Halbjahrs 2019 bereits zwei- oder dreimal getroffen. In der ersten Phase ging es darum, sich mit den Herausforderungen und Zielsetzungen des Projekts Justitia 4.0 und den Aufträgen der jeweiligen Fachgruppen vertraut zu machen.
Zurzeit bearbeiten die Experten Schritt für Schritt alle Themen, die ihnen zugewiesen wurden, und sammeln die Anforderungen und Wünsche, die im Rahmen lebhafter Diskussionen in den Workshops formuliert wurden. Oft werden Untergruppen geschaffen, um die Teilnahme aller zu erleichtern oder bestimmte Themen zu vertiefen. Anschliessend werden die Ergebnisse ausgetauscht. Da sich alle Teilnehmenden in ihrer Sprache ausdrücken, muss jeder und jede Einzelne sich um Verständnis und Übersetzung bemühen.
Im Anschluss an jede Sitzung wird auf der Kollaborationsplattform Confluence Justitia 4.0 eine Zusammenfassung der Diskussionen zur Verfügung gestellt. Hier können unkompliziert Kommentare oder Änderungen eingefügt werden. Dies ermöglicht die Fortsetzung der Arbeiten und Diskussionen zwischen den Sitzungen.
Im Laufe des Herbstes 2019 werden die ersten Ergebnisse konsolidiert und durch «Review»-Verfahren validiert, an denen entweder Experten aus anderen Fachgruppen beteiligt sind oder Experten, die den jeweiligen Arbeitsgruppen zugewiesen wurden, aber aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht regelmässig an den Sitzungen teilnehmen können.
2019 wird eine zweite Plenartagung stattfinden, um den Experten zu ermöglichen, einen Überblick über das gesamte Projekt zu bekommen. Die Tagung wird am 8. November im Stade de Suisse Bern stattfinden. Am Vormittag werden Informationen im Gesamtgremium ausgetauscht; der Nachmittag wird für getrennte Arbeiten innerhalb der Fachgruppen genutzt.
2020 werden die gesammelten Forderungen und Wünsche nach einer Methode priorisiert, die in erster Linie die wichtige Benutzersicht einnimmt und in zweiter Linie technische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt. Dies ermöglicht es der Projektleitung, insbesondere Pflichtenhefte für die Umsetzung der Plattform Justitia.Swiss und der Applikation elektronische Gerichtsakte auszuarbeiten. Nach 2020 sind die Experten dazu eingeladen, die Entwicklung und Einführung der Anwendungen aus der Nähe zu begleiten. So können sie dazu beitragen, diese für die tägliche Anwendung benutzerfreundlich und effizient zu machen.
Damit stellen wir fest: Die Experten tragen als Akteure des Justizwesens entscheidend zum Erfolg des Projekts Justitia 4.0 bei. Ihre Kompetenzen und ihre positive, aber gegebenenfalls auch konstruktiv-kritische Haltung machen den Erfolg möglich.
Jacques Bühler, Co-Leiter des Projekts Justitia 4.0 und Fachverantwortlicher der 7. Fachgruppe