«Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung», schrieb bereits Heraklit um 500 vor Christus. Und auch das Projekt Justitia 4.0, welches die Digitalisierung der Schweizer Justiz zum Ziel hat, wird den Justizmitarbeitenden im Kanton Bern viel abverlangen. Gut, wenn darüber schon möglichst früh berichtet und die Mitarbeitenden darauf eingestimmt werden. Die Stabsstelle der Justizleitung hat dazu die interessierten Mitarbeitenden zu vier Brown Bag Meetings eingeladen. Während knapp 2 Stunden wurde über Mittag an den Standorten Bern, Burgdorf, Biel und Thun bei Sandwiches und Getränken diskutiert, gelacht und reflektiert.
Frédéric Kohler, Leiter Stabsstelle für Ressourcen der Justizleitung des Kantons Bern gab zu Beginn eine kurze Einführung ins Projekt Justitia 4.0, welches der Kanton Bern und die Berner Gerichte mitinitiierten und in welchem zahlreiche Berner Justizmitarbeitende in den Steuerungsgremien, Fachgruppen und als Ambassadoren mitwirken. Die Planungen der Stabsstelle zur Umsetzung von Justitia 4.0 stecken in der Anfangsphase, und noch gibt es viele offene Fragen.
Klar ist, dass der digitale Wandel einen Grossteil der Mitarbeitenden betreffen wird. Arbeitsweisen, Prozesse, Berufsbilder werden sich verändern. Es ist deshalb nie zu früh, sich mit dem Thema Wandel auseinanderzusetzen. Dazu lud die Stabsstelle die Change-Expertin Petra Rüegg ein, um die Anwesenden auf das Thema Change einzustimmen. Sie tat dies mit viel Humor, berichtete vom eigenen Umgang mit Veränderungen und lud zur Reflexion und Diskussion ein.
Petra Rüegg betonte, wie wichtig es sei, sich auf das Ziel zu fokussieren, das mit dem Wandel erreicht werden soll. Die von den Anwesenden gelieferten Stichworte zum Projekt Justitia 4.0 lauteten unter anderem, effizientes und ortsunabhängiges Arbeiten, weniger Papier, endlich digital! Diskutiert wurden anschliessend Strategien, wie man mit Veränderungen umgehen kann. «Nur wir selbst können bestimmen, wie wir mit Veränderungen umgehen wollen», meinte Rüegg. Wenn wir mit einer positiven Einstellung und einer grossen Portion Gelassenheit den Veränderungen begegnen, dann wird vieles einfacher. Das «Tal der Tränen», die Phase, wenn man zweifelt und hadert, wird gemäss der Expertin aber niemandem erspart bleiben.
Frédéric Kohler zieht ein positives Fazit der Veranstaltungsreihe: «Wandel ist ein Thema, das uns im Alltag wie auch im Berufsleben begegnet. Wir wollten unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, sich damit auseinanderzusetzen und sich dadurch auf das Projekt Justitia 4.0 einzustimmen. Es hilft, wenn die Mitarbeitenden verstehen, wie der Change-Prozess auch auf emotionaler Ebene abläuft. Ich bin zuversichtlich, dass uns der digitale Wandel gelingen wird!».