Unter dem Motto «Damit der Weg zum Recht nicht mehr über Papierberge führt» haben wir am 14. Februar 2019 den nationalen Kickoff des Projekts Justitia 4.0 durchgeführt.
Als wir aus dem Projektteam vor etwas mehr als einem Jahr vorgeschlagen haben, einen nationalen Kick-off zu veranstalten, gab es durchaus auch skeptische Stimmen. Was ist der Mehrwert? Lohnt sich der Aufwand? Wird es uns gelingen, das Interesse beim Zielpublikum zu wecken?
Heute können wir sagen: der Aufwand hat sich gelohnt!
Herr Bundesgerichtspräsident Ulrich Meier und Frau Regierungsrätin und KKJPD-Vorstandsmitglied Jacqueline Fehr haben nochmals den Willen bekundet, dieses wichtige Vorhaben gemeinsam durchzuführen. Wir haben uns sehr gefreut, dass der grosse Vorlesungssaal der Universität Luzern bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt war. Das grosse Interesse zeigt uns, dass die Zeit reif ist, das Thema des digitalen Wandels in der Justiz entschlossen anzugehen.
Das Publikum konnte im Verlauf des Vormittags von Michael Faschingbauer erfahren, wie erfolgreiche Unternehmer in unsicheren Zeiten mit Ungewissheiten umgehen (https://www.youtube.com/watch?v=kHl3Yy_TUvc). Anschliessend gab Klaus Schurig, Richter am Landesgericht Feldkirch (Österreich), einen sehr praxisnahen Einblick in die digitale Arbeitsweise eines österreichischen Richters. Herr Schurig, der schon einige Jahre digital arbeitet, ist es dabei hervorragend gelungen, viele Bedenken von anwesenden Richtern etwas entgegenzuhalten.
Auch Informationen zum Projekt kamen nicht zu kurz: Jacques Bühler thematisierte die Einordnung unseres Vorhabens im internationalen Kontext, Jens Piesbergen legte das Schwergewicht auf den notwendigen digitalen Wandel und den künftigen Lieferobjekten (Justizportal, eJustizakte, eJustizakte-App).
Auch mein Beitrag zum Vorgehensmodell mit Fachgruppen und Sandboxes, die Einblicke von Marius Erni zu den architektonischen Überlegungen und die Ausführungen von Balawijitha Waeber zu den Aktivitäten im Bereich Kommunikation und Transformation stiessen auf Interesse – weitere Informationen werden ab sofort über unsere neu lancierte Website www.justitia40.ch kommuniziert.
Der Nachmittag war reserviert für interaktive Workshops-Sessions, welche parallel mehrmals durchgeführt wurden. Das Feedback zu den fünf Tracks war durchwegs positiv. Hervorgehoben wurden die Möglichkeiten, mit einzelnen Projektmitarbeiter direkt ins Gespräch zu kommen und auch durch die Präsentationen der Lösungen aus Basel-Stadt, dem Bundesgericht und aus Baden-Württemberg einen ersten praktischen Eindruck eines digitalen Arbeitsplatzes zu erhalten. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals ganz herzlich bei allen Vortragenden und insbesondere bei unseren Kolleginnen und -kollegen aus Baden-Württemberg für ihr grosses Engagement.
Die Organisation des Events hat uns alle im Projektteam sehr gefordert, alle haben einen Extra-Effort geleistet – mein ganz spezieller Dank geht hier an Balawijitha Waeber und Jacques Bühler, welche für die Organisation verantwortlich zeichneten. Wir sind der Meinung, dies war den Aufwand wert!